Künstler, die Installationen gestalten, Architekten, die Häuser entwerfen und Designer die Bühnen für Musikevents entwerfen, komponieren die zur Verfügung stehenden Gestaltunsmittel, um eine gewollte Gesamtwirkung zu erzielen.

Die Komposition ist somit die Anordnung der gattungsspezifischen Gestaltungsmittel in Raum und Zeit.

In der Malerei und Grafik, wo sich alles auf einer Fläche abspielt hat sich folgende Definition durchgesetzt:

Unter Bildkomposition verstehen wir die Ordnung aller Bildgegenstände im Format zu einem Ganzen. (lat.: „componere“: zusammensetzen / zusammenstellen)

Die Größenverhältnisse der Bildfläche nennen wir FORMAT. Die Abbildung zeigt die Eigenwirkungen verschiedener Formate (nach H. Tucholski).

BILDGEGENSTÄNDE sind in Malerei und Grafik FARBEN, LINIEN und FLÄCHEN. Sind auf einem Bild Häuser, Bäume oder Menschen zu erkennen, so sind diese Formen letztendlich ganz konkret betrachtet Farben, Linien und Flächen, die so gestaltet sind, daß wir Elemente der realen Welt erkennen.

Die Anordnung der Bildgegenstände im Format geschieht so, dass die Bildidee vervollkommnet wird und damit die Bildaussage treffend verwirklicht wird. Die Komposition ist dabei ein elementares Gestaltungsmittel.

Eine ausgewogene Komposition ist das Ziel der künstlerischen Tätigkeit. Bedeutsames soll hervorgehoben werden. (Bsp. durch Größe, Standort im Format, Betonung durch künstlerische Mittel, wie Farbkontraste u.a.)

Die Beschreibung der Bildkomposition steht im Mittelpunkt der Bildbetrachtung und ist eine “Kunst”, die erlernt werden muss.

Die folgenden zwei Handzeichnungen Rembrandts belegen, wie Künstler darum ringen, eine Bildidee in Form zu bringen. Oft realisieren Künstler eine Bildidee dutzende Male ehe sie eine entgültige Form finden, die ihren Vorstellungen entspricht.

Rembrandt van Rijn (1606-1669): “Lot und die Seinen verlassen Sodom”, Handzeichnungen zur Bibel, 1.Mose 19,6