In der Regel findet man in einem Bild mehrere Farbkontraste. Man unterscheidet aus diesem Grund den Primärkontrast als den wichtigsten Kontrast im Bild von allen anderen Farbkontrasten, den Sekundärkontrasten. Die Unterscheidung der Farbkontraste in einem Bild (bei der Bildbetrachtung) ist die eigentliche Schwierigkeit, deren Lösung hilft, den Inhalt von Bildern zu erschließen. Letztendlich hilft das Wissen um die Farbkontraste, eigen Gestaltungsideen umzusetzen.
Ohne den Hell-Dunkel-Kontrast gibt es keine deutliche Unterscheidung der Dingwelt. Zwischen Hell und Dunkel gestaltet sich die gesamte optische Welt, alle Farben, alle Grautöne. Diesen Kontrast findet man in fast allen Bildern und oft ist er auch Primärkontrast.
Der Warm-Kalt-Kontrast beruht auf dem subjektiven Empfinden der Farbwirkung. Blaugrün gild als die “kälteste” Farbe und Rotorange als die “wärmste” Farbe. …es ist der Kontrast zwischen den Farben, die wir als “Warm” bzw. “Kalt” empfinden.
Der Koplementärkontrast besteht zwischen den Farben, die sich im Farbenkreis (Johannes Itten) diametral gegenüberliegen. Die wichtigsten Farbpaare sind: Rot-Grün, Bau-Orange und Gelb-Violett.
Der Intensitätskontrast ist der Kontrast zwischen reinen und getrübten Farben. Den Reinheitsgrad einer Farbe kann man durch Verdünnen der Farbe, durch Mischen mit Grau und/oder mit dem Mischen einer anderen Farbe verändern. Dieser Kontrast wird oft auch als Qualitätskontrast bezeichnet.
Der Quantitätskontrast ist der Kontrast zwischen großen und kleinen Farbflächen wie hier Grün und Gelbgrün, da diese Farben in keinem anderen Kontrast zueinander stehen und ihre Flächen unterschiedlich groß sind.
Der Farbe-an-sich-Kontrast ist eigentlich kein richtiger Kontrast. Er ist eng mit konstruktiven Kunststilen verbunden, dessen Künstler die Farben in ihrer reinsten Form in Farbflächen zueinander angeordnet haben.